Aktiv Bus Flensburg betreibt seit knapp 140 Jahren öffentlichen Personennahverkehr in der Stadt Flensburg. Nach jahrzehntelanger Nutzung von Dieselbussen hat die Elektromobilität auch im öffentlichen Personennahverkehr aufgrund von Klimaschutzzielen und Luftreinhaltungsgeboten deutlich an Relevanz gewonnen.

Aktiv Bus Flensburg beschäftigt sich schon seit Jahren mit dieser Thematik und hat in den vergangenen Jahren bereits Dieselbusse durch Hybridbusse ausgetauscht. Als langfristiges Ziel hat sich das Unternehmen die zukünftige Umstellung auf emissionsfreie Fahrzeuge gesetzt. Bisher stehen dabei aufgrund ihrer Marktverfügbarkeit vor allem batterieelektrische Busse zur Verfügung.

Im Vergleich zu Dieselbussen haben die derzeit verfügbaren batterieelektrischen Busse deutlich geringere Reichweiten. Auch sind die Ladezeiten um ein Vielfaches länger als das Betanken eines Dieselbusses. Dies führt zu sich ändernden Anforderungen an den Betriebshof sowie an die Fahrzeugdisposition. Zu diesem Zweck soll ein neues, fossilfreies Busdepot errichtet werden, das auf die neuen Elektrobusse angepasst ist. Hier können die Busse in den Betriebspausen gewartet und geladen werden.

Um eine zusätzliche Belastung des Stromnetzes zu vermeiden und das Netz flexibel zu unterstützen, soll ein intelligentes Ladesystem entwickelt werden. Ziel der Fallstudie ist es, das Potenzial einer Optimierung des Ladeprozesses der zukünftigen Elektrobusflotte zu untersuchen. Dabei wird besonderen Fokus auf die Nutzung von regenerativen Energien gelegt. Die Busse sollen, wenn möglich, mit überschüssiger erneuerbarer Energie aufgeladen werden und in Situationen mit Spitzenstrombedarf entladen werden können.

Um dieses Ziel zu erreichen, wird eine Analyse des Speicherbedarfs und eine Simulation des Stromnetzes durchgeführt. Auf Basis dieser Erkenntnisse kann das intelligente Ladesystem entwickelt und im neuen Busdepot implementiert werden.

Da die Anforderungen bei der Umstellung einer Busflotte auf vollelektrische Fahrzeuge unabhängig vom Standort sehr ähnlich sind, können die Ergebnisse der Fallstudie auch von anderen Busunternehmen in Deutschland, Dänemark und in anderen EU-Ländern genutzt werden.

 

Teilnehmer im Case: