Im Rathaus von Maribo auf Lolland wird eine kleine Karte mit einem Chip in den Stromzähler eingebaut. Die Chipkarte ist mit LoRaWAN oder WiFi (WLAN) verbunden. Eine App zeigt jetzt den aktuellen Stromverbrauch an, wie grün der Strom gerade ist und was er kostet.

Mit Chipkarten in den Stromzählern von Schulen, Einrichtungen, Pflegeheimen und dem Rathaus kann die Kommune Lolland ihren Energieverbrauch detaillierter als bisher analysieren. Auf diese Weise kann die Kommune ihren Energieverbrauch in Zeiten verlegen, in denen der Strom sowohl umweltfreundlicher als auch billiger ist.

Wir konzentrieren uns stark auf die Energiewende und die Verringerung der CO2-Emissionen aus unserem Gebäudebetrieb. So ist es in dem kürzlich verabschiedeten Klima- und Energieplan der Kommune vorgegeben. Das Projekt gibt uns wertvolle Daten, die wir künftig zur Optimierung des Energieverbrauchs in unseren Gebäuden nutzen können,erläutert Lene Vinther Nielsen, Energiemanagerin der Kommune Lolland.

Chipkarten in acht kommunalen Gebäuden

Die Kommune Lolland und das Energieunternehmen Andel installieren Chipkarten bislang in acht kommunalen Gebäuden.

“Die Karten ermöglichen es Unternehmen und Verbrauchern, ihren Stromverbrauch viel genauer als bisher zu verfolgen — sogar bis hin zu 15-Minuten-Intervallen. So haben die Verbraucher bessere Möglichkeiten, ihren Stromverbrauch aktiv zu analysieren und zu steuern und damit sowohl Geld als auch CO2 einzusparen,” erklärt Carsten Fosvang, Projektleiter bei Andel.

Der Einbau der Chipkarten ist Teil des deutsch-dänischen Energieprojekts DG STORE. Hier finden die Projektpartner Lösungen, die ein Gleichgewicht zwischen Energieerzeugung und -verbrauch herstellen. Ziel ist es, unsere Energiequellen effizienter zu nutzen, ohne die Erzeugung der erneuerbaren Energien zu reduzieren.

Lolland verfügt über einen großen Überschuss an erneuerbarer Energie, den wir im Sinne der Energiewende und der Entwicklung vor Ort lokal besser nutzen müssen. Die Chipkarten helfen uns zu wissen, woher die Energie kommt und wo sie verbraucht wird,sagt Tim Larsen Tannhof, Projektleiter von DG STORE.

Nicht zuletzt sollen die Gebäudedaten auch zur Wissensvermittlung im Rahmen einer Ausstellung zum Thema Energiewende auf Lolland genutzt werden, für die die Partnerschaft REn Energi Lolland (REEL) verantwortlich zeichnet.

Das Projekt wird im Rahmen einer Partnerschaft zwischen der Kommune Lolland, dem Energiekonzern Andel und dem Unternehmen Watts durchgeführt, das die Chipkarte entwickelt und eingebaut hat. Bislang wurden in acht städtischen Gebäuden Chipkarten installiert. Das Projekt wird aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung finanziert.